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Schlingentraining für Menschen mit wenig Zeit

Aus gutem Grund. Denn um den Gesundheitszustand der sächsischen Unternehmerschaft sei es schlecht bestellt. Die meisten Unternehmer stünden ständig unter Strom. Das rächt sich. Wenn man nachts nicht mehr schlafen kann, sollte man handeln, sagt Nolte, der bezweifelt, dass es die unspezifische Diagnose Burn-out so häufig gibt. Hinter der Abgeschlagenheit verstecke sich oft eine Schlafapnoe.
Kraft und Ausdauer gemeinsam trainieren
Die Therapie ist simpel. Wer tagtäglich seinen Geist fordert, muss irgendwann auch was für seinen Körper tun. Laufen galt in Managerkreisen lange Zeit als Allheilmittel. Auch Carsten Nolte läuft, sehr viel sogar. Die 72,7 Kilometer beim Supermarathon über den Rennsteig hat er in acht Stunden, 51 Minuten und 49 Sekunden absolviert.
Doch das Laufen trainiert nur die Beine. Oberhalb des Beckens ist Schluss. Wer denkt, ein paar Liegestütze reichen, der irrt. Wer für sich eine Möglichkeit sucht, Kraft und Ausdauer gemeinsam zu trainieren, der wird bei TRX landen.
Die Ganzkörpertrainingsmethode wurde ursprünglich in Norwegen erdacht und für die Navy Seals so weiterentwickelt, dass bei Kampfeinsätzen im Ausland auch ohne Geräte ein Training möglich ist. Der Sportler arbeitet mit zwei Schlingen gegen die Schwerkraft und sein eigenes Körpergewicht.
Training gegen das Sitzen
Beim TRX- Training werden vor allem die kleinen, tief liegenden und gelenknahen Muskelgruppen beansprucht. Der Rumpf wird stabilisiert. Das ist wichtig bei Managern, die einen Großteil ihres Arbeitstages sitzend in Konferenzen oder in Autos verbringen, sagt Carsten Nolte.
Er hat für alle gestressten Unternehmer eine gute Nachricht: Unser Körper ist nicht besonders nachtragend. Wer bereit ist, regelmäßig etwas zu tun, wird mit einem deutlich verbesserten Fitnessgrad belohnt. Die Ausrede mangelnder Zeit lässt der Mediziner nicht gelten. Trainieren lässt sich organisieren, genauso wie Geschäftstermine. Ines Mallek-Klein
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Der nächste Schritt sei der Ausbau der Fertigungskapazitäten. Und nicht ohne Stolz fügt der Anona-Chef hinzu: „Wir sind heute Europas führender Hersteller für diätische Lebensmittel und Nahrungsergänzungen.“ Beachtliche 1500 Rohstoffe habe das Unternehmen in seinem Zutatenpool, ist auf dessen Homepage zu lesen.
Unternehmen entwickelt sich rasant
Anders ausgedrückt bedeutet das nach Angaben von Dietzsch, dass Anona zuletzt mehr als 14 000 Tonnen im Jahr absetzen konnte. Das sei im Vergleich zu 2012 immerhin ein Plus von 5000 Tonnen. „Auch unsere Mitarbeiterzahl entwickelte sich rasant. Mit mehr als 500 – einschließlich Saisonkräften – hat sie sich im Vergleich zu 2010 verdoppelt. Damit sind wir der wichtigste Arbeitgeber in unserer Region.“
So positiv sah es für den Betrieb nicht immer aus, dessen Marke Anona für ein über 180 Jahre erfolgreiches Unternehmen steht. Die Firma hat sich von einer ehemaligen Getreidemühle zu einem modernen Nahrungsmittelhersteller gemausert. Die Zeit nach der Wende sei eine große Herausforderung gewesen. „Uns ging es wie vielen Betrieben in Ostdeutschland. Quasi über Nacht waren unsere Produkte, unter anderem das Anona-Softeis, nicht mehr gefragt. Die Märkte brachen weg.“
Von 134 Mitarbeitern seien nur noch 34 übriggeblieben. Ein mühevoller Neustart „gelang zunächst mit Zusatzstoffen für Backmischungen, die wir nach 1990 an Industrie und Handwerk lieferten“, erinnert sich der Chef. Das half beim Überleben. Eine gewisse Zäsur stellte wohl 1994 dar, seit diesem Jahr produziert Anona neben Softeis diätische Lebensmittel und Nahrungsergänzungen. „Wir tun dies ausschließlich für Vertriebsunternehmen – private Labels“, berichtet Dietzsch.
Das soll heißen, dass die Kunden Anona beauftragen, für sie spezielle Produkte zu entwickeln und herzustellen. Die Vermarktung liege dann in den Händen der Auftraggeber. Sich auf diese Vorgehensweise, auf diese Stärken zu konzentrieren, habe sich als erfolgreich erwiesen.
Abnehmer in 30 Länder
Mit der Folge, dass in den vergangenen Jahren eine „stetige positive Unternehmensentwicklung“ zu verzeichnen gewesen sei. Mehr als diese recht allgemeine Aussage ist dem Firmenchef nicht abzuringen. Zu konkreten Zahlen mag er nichts sagen. „Wir äußern uns nicht zu Umsätzen und Gewinnen.“ Immerhin zählen die Colditzer inzwischen 400 Kunden zu ihren Geschäftspartnern.
Und die sitzen nicht nur im Inland. „Wir agieren seit Jahren international“, berichtete Dietzsch. Abnehmer in 30 Ländern habe Anona. „Vorwiegend in Europa und Asien – und über Kundendistributionen sogar weltweit.“ Auf seiner Homepage führt das Unternehmen mit Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und Australien alle Erdteile auf, wohin seine Produkte geliefert werden. Insgesamt zehn Prozent aller Erzeugnisse gehen demnach in den Export. „Künftig wird China verstärkt im Fokus stehen“, erklärt der Geschäftsführer mit Blick auf die nächste Zeit. Regelmäßig auf nationalen und internationalen Branchenmessen vertreten, knüpft Anona nach eigener Darstellung ständig neue Kontakte für eine beständige Expansion.
Somit soll sich der Aufschwung des Betriebes vom einstigen DDR-Hersteller für Instant-Pudding und Softeispulver zum weltweiten Player für diätische Lebensmittel und Nahrungsergänzungen fortsetzen. „Natürlich streben wir eine weiterhin positive Unternehmensentwicklung an“, betont Dietzsch. „Was auch einen Zuwachs an Mitarbeitern bedeutet.“ Schließlich ist die erneute Aufstockung der Fertigungskapazitäten bereits fest eingeplant.